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Die Lofoten liegen im Norden Norwegens, umspült von dem Europäischen Nordmeer und zeichnen sich durch eine beeindruckende Landschaft aus, die aus Bergen besteht und die das Meer von seltener Schönheit überragen.
Von Ende Mai bis Mitte Juli, regiert dort die Mitternachtssonne. Ein Naturphänomen, das im Sommer oberhalb des nördlichen Polarkreises auftritt: Die Erde dreht sich in einer geneigten Achse zur Sonne. Hierdurch ist der Nordpol im Sommer der Sonne zugewandt, demzufolge geht die Sonne über dem Polarkreis mehrere Wochen lang nicht unter.
Blick auf die Risoya Inseln vom nach Norden ausgerichteten Teil von Gimsøy
Solch magische Momente wollte ich selbst endlich erleben und auf jeden Fall einige davon ablichten. So machte ich mich vom 7. bis 16. Juni auf die Reise, eine kleine Odyssee, nach Nordnorwegen. Zunächst von Frankfurt nach Oslo und von dort zur Hafenstadt Bodø mit dem Flieger. Anschließend mit der Fähre nach Moskenes, zum südwestlichen Ende der Lofoten.
Einfahrt in den Hafen von Moskenes
Während der Überfahrt hielt sich der Wellengang in Grenzen. Schliesslich wurde ich gewarnt, dass man während dieser 4stündigen Fahrt bei heftigen Windstärken sehr schnell seekrank werden kann. Als die Fähre gegen 19:30 Uhr Moskenes erreicht, war der Himmel durch eine dicke, graue Wolkenschicht verdeckt. Trotzdem, ein faszinierender Anblick.
Die besten Orte, um die Mitternachtssonne auf den Lofoten zu beobachten, sind Küstenabschnitte oder Berge mit klarer Sicht nach Norden. Die Sonne steht gegen 01:00 Uhr genau im Norden, ihrem tiefsten Punkt am Himmel.
Der Standort der Mitternachtssonne bleibt derselbe, während der Sommer kommt und geht.
Die einzige Änderung ist der Sonnenstand über dem Horizont, der zur Sommersonnenwende am 20./21. Juni seinen Höhepunkt erreicht.
Hamnøy, Blick am Reinefjord Lofoten
Doch bevor ich die einzelnen Standorte nacheinander aufsuchte, galt es einem der schönsten Orte der Lofoten einen Besuch abzustatten, Reine. Ein bezaubernder Ort, dessen bunte Holzhäuser sich an jedes freie Stückchen Stein klammern und oft genug bis zu den Knien im Wasser stehen. Unerlässlich ist es in diese malerische Fjordwelt hineinzublicken, in der Gletscher eigenartige, majestätische Landschaftsgebilde geformt haben.
Reinebringen – Lofotens beliebtester Aussichtspunkt, den man unbedingt besuchen muss!
Unverzichtbar zudem die Bergtour zum 442 m hohen Hausberg von Reine, zum Reinebringen. Wenn es eine Wanderung gibt, welche man auf den Lofoten unbedingt machen sollte, dann ist es diese. Das wahnsinnig schöne Panorama ist wie aus der Vogelperspektive und man blickt auf die umliegenden Gipfel der Lofoten. Norwegenerlebnisse die man nie vergisst. Der Reinefjord präsentiert sich in leuchtenden Grün- und Blautönen. Man blickt über Reine, den See Reinevatnet und den Kirkfjord im Hintergrund.
Am Strand von Uttakleiv
Im Norden der Insel Vestvågøya liegt einer der schönsten Strände Europas, der Uttakleiv Strand. Der durch ein Bergmassiv geschützte Strand ist bei Surfern und Wellenreitern gleichermaßen beliebt. Naturfotografen finden hier ebenfalls eine Traumkulisse.
In der Ferne sind die Gipfel von Medskolmen und Skolmen zu sehen, ein weißer feiner Sandstrand und dazwischen unzählige Felsen in den unterschiedlichsten Formen.
Am Strand von Myrland
Die Mitternachtssonne am Myrland-Strand, ein weiteres verstecktes Juwel der Lofoten.
Erfreut sich jedoch in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Der Reiz dieses kleinen Sandstrandes liegt in der Ansammlung großer Felsbrocken, die perfekt in der Gezeitenlinie platziert sind.
Am Strand von Storsandnes
Das Geheimnis um Storsandnes ist bereits gelüftet, ein ruhiger kleiner Strand auf der Ostseite von Flakstadøy. Abhängig von den Gezeiten bietet Storsandnes reichlich Auswahl an Seenlandschafts-Aufnahmen. Da die norwegische Heide für schweres Gerät kaum zugänglich ist, ist es für Nordische Wildschafe absolut kein Problem. Sie haben sich der Geografie und dem Klima der Lofoten längst angepasst und scheinen das Grasen mit Ausblick zu genießen, wovon ich mich oft überzeugen konnte.
Die weiße Holzkirche von Gimsøy
Der nach Norden ausgerichtete Teil von Gimsøy bietet eine großartige Aussicht auf das offene Meer und ist ein beliebter Ort, um die Mitternachtssonne zu beobachten. Als markantes Fotomotiv kann dabei u. a. die weiße Gimsøy-Holzkirche in der Gemeinde Vågan dienen. Sie befindet sich im Dorf Gimsøysand und wurde 1876 im Langkirchenstil erbaut.
Ein Elch in freier Wildbahn bei Mortsund: der König der Wälder
Von diesem wunderschönen Fleckchen Erde musste ich mich nach 10 Tagen verabschieden, jedoch hatte es der Wettergott gut mit mir gemeint. Ich erlebte gerade mal zwei Nächte, in denen sich die Mitternachtssonne hinter dunkelgrauen Wolken versteckte.
Ansonsten durfte ich die erhofften magischen Momente erleben in denen die Farbtöne wechselten, dazu die unterschiedlichsten und bemerkenswertesten Wolkenformationen am Himmel und eine Sonne, die niemals unterging und immer neue Farben hervorzauberte.
Ich bin dankbar für jeden atemberaubenden Moment, den ich hier erleben durfte, und kann es kaum erwarten, bald wiederzukommen. Spätestens dann, wenn ich die Polarlichter bewundern möchte.